Dorfzentrum

Zum Ort

Klein Meiseldorf liegt im nördlichen Niederösterreich im Waldviertel und hat eine Größe von rund 35 km². Die Gemeinde besteht aus den Orten Kattau, Klein-Meiseldorf, Maigen und Stockern mit ca. 900 EinwohnerInnen. Klein Meiseldorf hat die für das Waldviertel typische Struktur eines ca. 1000jährigen Straßenangerdorfs. Der Anger neben dem Dorfbach bleibt wegen möglicher Überschwemmungen unbebaut und dient als Naherholungsgebiet . Der Anger wurde im 18. und 19. Jhd. teilweise bebaut und im 20. Jhd. gab es keine weiteren nennenswerten Veränderungen. Ein Charakteristikum des Ortes ist seine Topographie mit einem V-förmigen Tal, dessen Hänge zum Teil lesbar sind . Zwei Buschenschankbetriebe je einer in der KG Kattau und einer in der KG Klein-Meiseldorf. Geprägt ist der Ort außerdem durch die Trasse der Franz-Josefs-Bahn, die das Tal mit einer Brücke überspannt. Die Bahn wurde unter Kaiser Franz Josef im 19. Jh. errichtet und Verband die Städte Budweis und Wien. In der Mehrzahl besteht Klein Meiseldorf aus landwirtschaftlichen Wohn- und Nebengebäuden mit „Hintaus“-Straßen.

Projektbeschreibung

In die Planung des Ortskernprojektes „Dorfzentrum“ Klein Meiseldorf wurde die Bevölkerung maßgeblich eingebunden. Die Bevölkerung und der Dorferneuerungsverein haben in ausgiebigen Vorarbeiten die gewünschten Funktionen und Anforderungen erarbeitet. Die gewählte Anordnung der Gebäude und Plätze ermöglicht das Entstehen eines Ortszentrums, das es bislang nicht gegeben hat. Zudem lässt das Ortskernprojekt die Sicht auf die angrenzenden Straßen sowie Landschaft offen und fügt sich harmonisch in das bestehende Orts- und Straßenbild ein. Das geplante neue „Dorfzentrum“ mit seinen vielfältigen Funktionen soll zu einem Ort der Begegnung und Kommunikation werden und so den Zusammenhalt der Bevölkerung weiter ausbauen. - Erst die Bevölkerung erfüllt die neuen Gebäude und Flächen, durch ausgiebige Nutzung, mit Leben und prägt so das gewünschte Ortszentrum als Dorfmittelpunkt und Kommunikationszentrum!

Funktionen

Der Veranstaltungssaal mit seinen Nebeneinrichtungen stellt das Hauptgebäude bzw. Zentrum dar. Das Gebäude besticht durch seine einfache und klare Architektonik mit von innen sichtbarem Dachstuhl, um durch die so geschaffene Raumhöhe die Bedeutung als Zentrum des Dorfes zu unterstreichen. Im Hauptgebäude befinden sich weitere Räumlichkeiten die z. Bsp. von Ärzten, Therapeuten, Basisstation für Betreutes Wohnen od. anderen Dienstleistern, auch als Shared Space, genutzt werden können. Der Veranstaltungssaal ist nach Osten zum Marktplatz hin ganzflächig zu öffnen, um den Saal zum Beispiel durch ein Festzelt erweitern zu können. Gegenüber vom Hauptgebäude, getrennt durch den Marktplatz, befindet sich ein weiteres Gebäude mit Nutzungsmöglichkeiten für einen Geissler (Nahversorger) und einem Kaffeehaus.

Angrenzend befindet sich das Feuerwehrhaus der Gemeinde. Kaffeehaus und Nahversorger sind durch eine Verglasung entlang der Straße und zum Marktplatz hin geöffnet und bieten attraktive Einblicke ins Innere. Beide Bereiche können durch die offene und flexible Gestaltung von einer Person betrieben werden. Die kleine Greisslerei soll Waren des täglichen Bedarfs, regional produzierte Lebensmittel und Konsumgüter anbieten. Die Anlieferung der Waren kann durch einen eigenen Bereich einfach und flexibel erfolgen. In der wärmeren Jahreszeit kann man seinen Kaffee im hofseitig gelegenen Gastgarten des Kaffees genießen. - Wer gesehen wird, bleibt meist nicht lange alleine ….

Im Untergeschoss der Greisslerei befindet sich der Jugendtreff, der mit eigener Stiege von außen zugänglich ist. Die räumliche Gestaltung des Jugendtreffs ist mit den Jugendgruppierungen abgestimmt und aus akustischen Gründen bewusst im Untergeschoss angesiedelt. Durch den eigenen Zugang kann das Tageslicht als natürliche Beleuchtung genutzt werden. Weiters befinden sich im Untergeschoss ein Technikbereich und zusätzliche Lagerflächen für die kommunale Nutzung. Das unmittelbar benachbarte Feuerwehrhaus wir durch eine Außenstiege mit dem neuen Nebentrakt verbunden und führt so zu einem harmonisches Erscheinungsbild.

Die neue Stiege ermöglicht einen einfachen Zugang zu den obliegenden Mannschaftsräumen des Feuerwehrhauses sowie einen Zugang zur Dachterrasse auf dem Gründach des Nebentracktes bzw. Kaffee´s. Die überdachte Terrasse bietet einen ansprechenden und unkonventionellen Raum für Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr sowie für weitere kommunale Veranstaltungen. Platzgestaltung Der „Marktplatz“, die Freifläche zwischen Hauptgebäude und Nebengebäude, soll für Veranstaltungen jeglicher Art offen stehen. Durch eine entsprechende Gestaltung mit z. Bsp. Schattenflächen und Schutz vor Witterung soll eine vielfältige Nutzung für Sommerfeste, Markttage, Freiluftaufführungen, Weihnachts- und Ostermärkte, Spielefeste, Grillabende usw. ermöglicht werden.

Durch die zentrale Lage bzw. offene Sicht auf den Platz sowie die ansprechende Gestaltungen soll die Bevölkerung zur weiteren Teilnahme an den Festen und Aktivitäten motivieren und so zu einem zentralen Ort der Begegnung werden. Eine gut sichtbare Ankündigungstafel soll weiters auf die Veranstaltungen hinweisen. Für BesucherInnen stehen ein barrierefreies WC sowie Parkplätze zur Verfügung. Für eine umweltfreundliche Anreise werden eine E-Tankstelle und eine Bushaltestelle mit Busbucht errichtet. Konstruktion Die Details für Baumaterialien, Konstruktion, Haustechnik und Oberflächengestaltungen werden in den nächsten Projektschritten entwickelt und geplant. Prämissen sind einfache Konstruktion, reduzierter Baumaterialeinsatz, hohes Potenzial für Eigenleistung durch diverse Vereine sowie Kostenminimierung allgemein. Einbindung der Bevölkerung Das Konzept und weitere Schritte werden mit allen relevanten Interessensvertretern und Anrainern entwickelt und auf Barrierefreiheit geachtet.