Knittelfeld

Nachhaltige Gemeinde Knittelfeld

Plastikfreie Gemeinde Knittelfeld

Die Stadtgemeinde Knittelfeld ist seit 1996 Klimabündnisgemeinde. Sie hat sich somit verpflichtet einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz beizutragen. In der Gemeinderatssitzung vom 10. Dezember 2018 wurde der Grundsatzbeschluss gefasst, dass die Stadtgemeinde Knittelfeld für die Zukunft Schritte in Richtung plastikfreie Gemeinde setzt und einen Leitfaden zur Ausrichtung von nachhaltigen, abfallarmen und einwegfreien Veranstaltungen entwickelt. Dieser Leitfaden wurde bereits fertiggestellt und steht in Form eines Folders allen Veranstaltern und BürgerInnen zur Verfügung. Er beinhaltet Richtlinien zur Vermeidung von Plastikmüll bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum.

Bei der Stadtgemeinde Knittelfeld gibt es die Möglichkeit, einen mobilen Geschirr- und Gläserspülcontainer auszuleihen. Diese Maßnahme wurde eigens für die Umsetzung des Ziels „Plastikfreie Stadtgemeinde Knittelfeld“ angeschafft.

 

Im Rathaus Knittelfeld wurde der herkömmliche Kaffeeautomat gegen einen GOFair- Kaffeeautomaten mit Bechern auf Maisstärkebasis statt Plastik ausgetauscht, um als Betrieb Stadtgemeinde eine Vorbildwirkung für klima- und umweltbewusstes Handeln zu sein.

 

Bewusstseinsbildung

In allen Schulen und Kindergärten von Knittelfeld werden gezielt von den Umwelt-und AbfallberaterInnen Bewusstseinsbildungsmaßnahmen in Richtung „ökologisches Bewusstsein zum Schutz unserer Umwelt“ gesetzt.

Die Stadtgemeinde Knittelfeld kooperiert eng mit dem Klimabündnis Steiermark. so konnte die Ausstellung „Klimaversum“ in die Landschacher Volksschule nach Knittelfeld geholt werden. Diese Ausstellung konnten Schulen und Kindergärten aus dem Raum Murtal besuchen. Umweltbewusstes Denken und Handeln und auch die Folgen des Klimawandels wurden dabei kindgerecht vermittelt.

 

„Gesund ernähren und Klima schützen“ war der Titel des „Klima-Kochworkshops“ für die Knittelfelder Bürgerinnen und Bürger, die dabei über die Zusammenhänge zwischen Klima und Ernährung informiert wurden. Geleitet wurde der Workshop von Gabriele Gauper.

 

Fahrradbörse

Seit 9 Jahren findet die Fahrradbörse in Knittelfeld statt. Jeweils vor Ostern und im Rahmen der Mobilitätswoche im Herbst können BürgerInnen ihre alten Räder verkaufen oder gebrauchte erwerben. Eine Fahrradfachwerkstätte steht für Reparaturen und Überprüfungen zur Verfügung. Durchgeführt und organisiert wird diese Veranstaltung, die der Wegwerfgesellschaft entgegenwirkt, vom Umweltausschuss der Stadtgemeinde Knittelfeld. Dem Verkäufer entstehen keine Kosten. Im Vorjahr wechselten 120 alte Fahrräder die Besitzerin oder den Besitzer.

 

Auszeichnungen

2015 wurde Knittelfeld für die herausragenden Aktivitäten beim Gemeinde-Wettbewerb im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche mit dem 1. Platz ausgezeichnet.

2016 erhielt die Stadtgemeinde die Urkunde für das Projekt klima-bewusst-einkaufen. Ebenfalls 2016 erhielt die Gemeinde eine Urkunde vom Land Steiermark für das langjährige Engagement im Klimaschutz.

 

LIFE+ Natur Projekte Lässer Au

Die Lässer-Au im Ortsteil Apfelberg ist eine von insgesamt sieben Maßnahmen des LIFE+ Natur Projektes an der oberen Mur zwischen Murau und Preg.

Ziel war es, die naturnahe Auen- und Flusslandschaft wiederherzustellen bzw. zu verbessern, Hochwasserschutzmaßnahmen durchzuführen, gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten sowie ein Freizeit- und Erholungsgebiet zu schaffen. Es wurden wieder flusstypische Strukturen wie Nebenarme, Schotterbänke, Flachufer, Auwälder und Autümpel geschaffen. Ein Weg führt durch das 3,9 km lange Gebiet, das für alle Erholungssuchenden und Naturliebhaber eine Oase der Ruhe ist. Gepflegt wird es von den Mitarbeitern des Bauhofs der Stadtgemeinde Knittelfeld. Ein kreativer Blickfang sind die am Weg befindlichen Sitzbänke und Schautafeln. Diese dienen als Entspannungsoasen und Informationsquellen. Sie wurden von den Schüler/innen des BG/BRG Judenburg gestaltet. Das Projekt wurde zwischen 2010 und Ende 2013 realisiert.

 

Seit 2018 befreien Asylwerber mit dem Projekt: „Flüchtlinge helfen die Biodiversität Europas zu bewahren“ die Lässer Au von Neophyten, sammeln den Müll ein und halten das Naherholungsgebiet inklusive der Amphibienwiege, ebenfalls im Ortsteil Apfelberg sauber. Projektträger ist die Gemeinde Pöls in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Knittelfeld, der Natur-und Bergwacht und dem Europaschutzgebietsbeauftragten Mag. Peter Hochleitner. Ein Mitarbeiter der Stadtgemeinde Knittelfeld erstellt die Einsatzpläne in Absprache mit der Natur-und Bergwacht.

 

Amphibienwiege Apfelberg

Die Amphibienwiege gehört zu den Naherholungsgebieten von Knittelfeld und ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tierarten. Die „Sattler Lackn“, eines der 4 Biotope ist laut Begutachtung durch Mag. Frank Weimar vom Naturschutzbund dermaßen verlandet gewesen, dass ohne das Ausbaggern des Bereiches das Ablaichen der dort ansässigen Frosch- und Krötenpopulation nicht mehr möglich gewesen wäre. Im Jänner 2016 wurde der Teil auf Initiative des Umweltausschusses der Stadtgemeinde Knittelfeld saniert, ebenso der verfallene Steg. Um den Lebensraum der Tiere zu beschreiben wurden neue Infotafeln montiert. Nun hat der Naturschutzbund in Kooperation mit der Stadtgemeinde Knittelfeld, dem AMS-Programm (St:WUK), dem Land Steiermark und dem LE 14-20 (EU-Projekt) acht neue Infotafeln gestaltet und errichtet. Dargestellt sind ein Plan der Anlage, die Verhaltensregeln, sowie Informationen über Amphibien und deren Lebensraum (Wasser, Auwald und Schilf). Dr. Frank Weihmann vom Naturschutzbund überreichte Baustadtrat Erwin Schabhüttl und Umweltreferentin, GRin Martina Stummer die Tafeln. Ab sofort stehen die Informationen kleinen und großen Naturliebhabern zur Verfügung.

 

Nachdem im Vorjahr die Amphibienwiege saniert wurde, weil für die Amphibien aufgrund der zunehmenden Verlandung des Biotops keine Möglichkeit mehr zum Ablaichen bestand, gibt es nun Grund zur Freude. Der Kammmolch, eine streng geschützte Tierart hat hier ein Zuhause gefunden. „Diese Population hat eine überaus große Bedeutung für das NATURA 2000 Gebiet“, so Mag. Peter Hochleitner, Referent der Europaschutzgebietbetreuung.

Der Kammmolch ist vom Aussterben bedroht, umso mehr freut sich der Ausschuss für Bau- Liegenschaften, Umwelt und Energie über diese gute Nachricht. Es gibt strenge Schutzbestimmungen für diese Art, kein Exemplar darf aus seinem Lebensraum entfernt werden!

 

E-Mobilität

Dienstfahrzeug

Die Stadtgemeinde Knittelfeld möchte Vorbild in Sachen E-Mobilität sein. Der Fuhrpark der Kommune wurde um ein elektrisch betriebenes Dienstfahrzeug erweitert. Der Kia Soul EV ist ein einhundertprozentiges E-Fahrzeug, stößt keine Schadstoffe aus und ist leise. Durch die intelligente Technik verschiedenster Systeme wird Energie gespeichert oder wieder verwertet. Das Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h, man kommt im Schnitt bei normaler Fahrweise mit einer Aufladung 130 Kilometer weit. Möglich sind bis zu 200 Kilometer. Der Kia Soul EV wurde von der Stadtgemeinde auf drei Jahre von der Energie Steiermark gemietet. Das Auto ist ein Dienstfahrzeug, stationiert am Städtischen Bauhof und soll ein weiterer Schritt zur Verbesserung unserer Umwelt sein.

 

Effiziente E-Tankstelle

Die Ladestation in der Turnergasse wurde im Rahmen des Projekts Panther+ errichtet. Sie hat vier Parkplätze, mit drei Schnellladestationen, und einer Normalladestation. Die Anschlussleistung beträgt 100 bis 150kW. An der Schnellladestation ist die Batterie in einer halben Stunde wieder voll. Die Tankstelle ist rund um die Uhr zugänglich. In Knittelfeld ist dies die zweite E-Tankstelle, eine weitere gibt es bei der Energie Steiermark in der Schubertstraße. Insgesamt sind 14 E-Tankstellen der Energie Steiermark im Murtal.

 

Anlegen von Bienenweiden und Blühstreifen

Auf Initiative von StR Erwin Schabhüttl, Obmann des Ausschusses für Bau, Liegenschaften, Umwelt und Energie, und Umweltreferentin GRin Martina Stummer wurden 20 Kilo Bienenweidemischung angekauft. Die Samenmischung enthielt Saatgut aus heimischen Blumen, Kräuter- und Kleearten, die zum Teil aus Wildsammlungen stammen. Der Samen wurde an Bürgerinnen und Bürger von Knittelfeld verteilt, ebenso an den Bienenzuchtverein und an Kindergärten. Der Kindergarten im Ortsteil Apfelberg hat in einem Teilbereich der Außenanlage des Kindergartens unter der Anleitung von Altbürgermeister und Imkermeister Franz Sattler die Bienenweidemischung ausgesät. Der Bereich wurde dann gemeinsam beschildert.

 

Im Rahmen der Aktion „Wildblumen – blühende und summende Steiermark“, setzten die SchülerInnen der 2a der Knittelfelder NMS Lindenallee auf einer Wiese im Stadtgebiet Pflanzen. Damit wollten der Naturschutzbund Steiermark, die Stadtgemeinde Knittelfeld und der Wasserverband Aichfeld-Murboden die Wiesen und Gärten bereichern sowie den Bienen und Schmetterlingen Nahrung geben. Der Umweltausschuss der Stadtgemeinde Knittelfeld beteiligte sich mit dem Wasserverband Aichfeld-Murboden und der NMS Lindenallee ebenfalls an dieser Aktion. So wurden insgesamt 1.500 Pflanzen unter Anleitung der Städtischen Gärtnerei in der Grünfläche vis à vis vom Stadtpark und beim Wasserbrunnen in Großlobming gesetzt.

 

Glyphosatfreie Gemeinde Knittelfeld seit 2017

Da die Stadtgemeinde Knittelfeld auf giftige Substanzen zur Unkrautvernichtung verzichten möchte, wurde ein Heißschaumgerät der Firma ElmoTherm angekauft, das allein mit Kartoffelstärke, Maisstärke und Heißwasser das Unkraut vernichtet. Es vom Städtischen Bauhof und der Gärtnerei eingesetzt.